Soziale Anerkennung

Themenblock: »Forschungsarbeiten«

Referent_in: Georg Leitner

Tag: Samstag, 20.9.2014, Beginn: 10:00 Uhr, Dauer: 2 Std.

Eine kritisch-psychologische Untersuchung

Ausgangspunkt der Arbeit ist „soziale Anerkennung“ als Alltagskonzeption, als alltäglich verwendete Denkfigur, welche als solche auch unterschiedlich und widersprüchlich sein kann. Anhand einer Textanalyse und einer phänografischen Umschreibung der „Alltagsfunktion“ des Anerkennungsbegriffes wird versucht aufzuzeigen, wie ein Bedürfnis und Streben nach Anerkennung in Selbstverständigungsdiskurse einfließt und dadurch die wahrgenommenen Handlungsmöglichkeiten mitdefiniert. Weiterführend werden unter Rückgriff auf Arbeiten von Klaus Holzkamp und Pierre Bourdieu die objektiven Bedingungen diskutiert. Es wird der Frage nachgegangen inwieweit Anerkennungsstreben sowie Anerkennungsdiskurse wie sie eingangs erarbeitet wurden die gesellschaftlichen Verhältnisse stützen, mystifizieren und Ungleichheit reproduzieren. Über die Diskussion der Arbeiten von Erich Wulff wird die Rolle von Anerkennung in der individuellen Selbst- und Weltherstellung, sowie ihr Verhältnis zur gesellschaftlichen Produktion und Reproduktion, beleuchtet. Im Zentrum steht der Versuch nachzuvollziehen, wie aus ständigen Anerkennungs- und Vergesellschaftungsakten, welche Handlungsfähigkeit auf menschlichem Niveau ermöglichen ein größtenteils von außen diktiertes Anerkennungsbedürfnis und -streben in den Bedingungen wird, welches für eben diese blind ist.

Zielgruppe: Alle Interessierten, am besten Studenten, die selbst Abschlussarbeiten schreiben, da wir neben dem Inhalt auch den Prozess diskutieren können. Vorwissen: Grundlagenkenntnisse der Kritischen Psychologie wären wünschenswert, da ich mich inhaltlich stark darauf beziehe.


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