Praktikumsvernetzungstreffen

Ausgehend von Eindrücken aus eigenen Praktikumserfahrungen, für deren Reflexion wir in der AG Berufspraxis ein anregendes Umfeld gefunden haben, möchten wir den Austausch und die Vernetzung zwischen anderen Studierenden über ihre Erfahrungen anregen. Existenzielle Unsicherheiten – im Sinne von „Bin ich überhaupt für diese Art von Arbeit geeignet?“ – und gemischte Gefühle von Unter- und Überforderung wirken schnell wie persöliche Unzulänglichkeiten. Hinzu kommt das Verzweifeln an und der Umgang mit Konflikten und den unzähligen Widersprüchen, mit denen wir uns in der Praxis bzw. im Praktikum konfrontiert sehen. Erst der gemeinsame Austausch und die dadurch ermöglichte Reflexion zeigen, dass viele diese Eindrücke kennen und es sich um eine weitere Leerstelle im Transfer zwischen Theorie und Praxis – „grundwissenschaftlicher und berufspraktischer Psychologie“ in den Worten von Markard und Holzkamp (1989) – handelt, bei dem wir von Uni oder Hochschule allzu häufig alleine gelassen werden.

In der Veranstaltung wollen wir euch (kurz) von unseren Erfahrungen berichten. Es wird Raum für Austausch und Diskussion über eure Erfahrungen, über institutionelle Rahmenbedingungen und fördernde Strukturen für die Vernetzung geben. Unser (hoch gestecktes) Ziel wäre es, dass sich bereits vor Ort regionale autonome Praktikumsgruppen bilden, die neue Möglichkeiten des Lernens aus eigenen Erfahrungen und denen Anderer bieten.

Wir empfehlen den Besuch der Veranstaltung Praxisreflexion und Selbstverständnis der neuen Theorie-Praxis-Konferenzen; außerdem: Markard, M. ASB (2000): Wider Mainstream und Psychoboom. Konzepte und Erfahrungen des Ausbildungsprojekts subjektwissenschaftliche Berufspraxis an der FU Berlin. Hamburg: Argument. und Holzkamp, K. (1988). Praxis: Funktionskritik eines Begriffs. Joseph Dehler & Konstanze Wetzel (Hg.), Zum Verhältnis von Theorie und Praxis in der Psychologie (S. 15-47). Marburg: Verlag Arbeiterbewegung und Gesellschaftswissenschaften.