Themenstrang: »Praxis«
Referent_innen: Felicitas Karimi, Christoph Vandreier, Nicole Bromann
Tag/Zeit: Freitag, 19.9.2014, 16:00–18:00 Uhr
Kritisch-psychologische Praxis und Forschung
Auf der Veranstaltung soll die Arbeit des Projekts Selbstverständigung über Drogengebrauch (ProSD) als einem der wenigen existierenden kritisch-psychologischen Praxisprojekte vorgestellt werden.
Während zahlreiche psychologische Richtungen ihre Aufgabe darin sehen, das Funktionieren der Menschen unter gegebenen Bedingungen zu gewährleisten, kann es kritisch-psychologischer Praxis nur darum gehen, Probleme der Betroffenen in Hinblick auf ihre Vermitteltheit mit gesellschaftlichen Bedingungen zu analysieren und so zu helfen, neue Handlungsmöglichkeiten ggf. entgegen den herrschenden Verhältnissen zu entwickeln.
In einem ersten Teil soll es darum gehen, welche Aufgaben für Forschung und Praxis sich aus diesem politischen Anspruch und den Kategorien der Kritischen Psychologie ergeben. Warum ist es so wichtig konsequent von den Problemen der Betroffenen auszugehen? Wann muss die Forschung vom Standpunkt des Subjekts aus organisiert werden? Warum ist eine Analyse der Bedingungen so wichtig? Wie kann eine Verallgemeinerung der Daten aussehen?
In einem zweiten Teil wollen wir dann spezifische Schwierigkeiten und Möglichkeiten einer kritisch-psychologischen (Forschungs-)Praxis anhand des ProSD diskutieren. Hier soll es unter anderem um das Verhältnis von Praktikern und Betroffenen bzw. Forschern und Mitforschern, möglichen Interessensgegensätzen dieser Gruppen gehen, aber auch um die Realisierbarkeit einer Bedingungsanalyse oder die Auswirkungen der Unverfügbarkeit relevanter Bedingungen für den Entwicklungsprozess.
Zur Vorbereitung empfohlen: http://www.sd-verein.de/prosd/prosdkonzept