Themenstrang: »Einführendes«
Referent_in: Christian Küpper
Tag/Zeit: Samstag, 20.9.2014, 10:00–12:00 Uhr
Die private Angst ist politisch
Angst begegnet uns in unserer alltäglichen Lebensführung auf vielfältige Art und Weise: z.B. als diffuser emotionaler Hintergrund; als Prüfungsangst; als Angst, eigene oder fremde Anforderungen nicht erfüllen zu können; als Angst vor Spinnen oder Katzen; als Angst vor Krieg; als Angst vor Übergriffen; als Angst, beobachtet oder verfolgt zu werden; als Angst vor Problemgesprächen mit nahestehende Menschen; als Panikattacke.
Ziel emanzipatorischer Bestrebungen sollte es sein, den Menschen die Angst zu nehmen. Auf welchem Weg dies geschehen kann, ist empirisch offen, erst recht in Anbetracht der Unterschiedlichkeit ihrer Erscheinungsweisen. In diesem Workshop möchte ich unter Bezugnahme auf Begriffe wie Handlungsfähigkeit und Emotionalität versuchen, die kritisch-psychologische Perspektive auf den Phänomenbereich Angst zu entwickeln. Zwar ausgehend von der unmittelbaren sinnlichen Gewissheit subjektiver Angsterfahrungen steht diese Perspektive quer zu Vorstellungen, denen zufolge Angst lediglich als individuelles oder gar pathologisches Problem zu verhandeln sei.