Themenstrang: »Forschungsarbeiten«
Referent_innen: Ariane Brenssell, Jochen Kalpein, Ute Osterkamp, Kurt Bader, Heinz Mölders, Michi Almer, Markus Lauenroth
Tag/Zeit: Mittwoch, 17.9.2014, 10:00–12:00 Uhr
Zum Ende seines Lebens wendet sich Klaus Holzkamps dem Thema »alltägliche Lebensführung« zu, das er zu einem subjektwissenschaftlichen Grundkonzept ausarbeiten wollte. Er bestärkt damit, aktualempirische psychologische Forschung müsse unter kapitalistischen Herrschaftsverhältnissen von sozial-gesellschaftlich vermittelten Problemen, Zwängen, Dilemmata, den Unklarheiten der Subjekte bzgl. ihrer Entscheidung(smöglichkeit)en ausgehen. Zur Ausarbeitung des Konzepts stützt sich die AG auch auf Analysen beruflicher wie privater Lebensführungsarrangements der TeilnehmerInnen.
Dynamiken werden genauer bestimmt, die „mir“ angesichts von Machtbeziehungen innerhalb alltäglicher Durchsetzungs-/Abwehrstrategien bei der Integration widersprüchlicher Anforderungen in die Alltagsorganisation naheliegen. Wie können hierbei kritisch-psychologische Kategorialbestimmungen zur sozialen Selbstverständigung über „je meine“ Handlungsgründe nutzbar gemacht werden? Da es ein richtiges Leben im falschen (Adorno) nicht gibt, sind Anleitungen zur „richtigen Lebensführung“ nicht zu erwarten. Ein Beitrag Kritischer Psychologie bestünde vielmehr darin, die Frage wissenschaftlich zu etablieren, auf welche Weise Subjekte sich unter den gegebenen Bedingungen zu den sich ihnen stellenden Widersprüchen verhalten können, um ihr Leben zu führen. – Nach einer Vorstellungsrunde der AG-TeilnehmerInnen und ihrem jeweiligen Interesse an der Ausarbeitung des Konzepts »alltäglicher Lebensführung« soll ein Input von Ute Osterkamp die Diskussion eröffnen.