Themenstrang: »Forschungsarbeiten«
Referent_innen: Ariane Brenssell, Charlotte Jurk
Tag/Zeit: Donnerstag, 18.9.2014, 10:00–12:00 Uhr
Ent-Störungen: Anregungen zum Ent-Pathologisieren.
Buchvorstellung mit Ariane Brenssell und Charlotte Jurk, evtl. kommen weitere AutorInnen hinzu
Diagnosen sind zur herrschenden Denkform über psychosoziale Probleme geworden. Sie bestimmen nicht allein das Denken in Medizin und Psychologie, sondern auch in der Sozialen Arbeit und im Alltag: „ADHS, Angststörungen, Burnout, Depression… Meist geht es in der herrschenden Diskussion darum, wie die Einzelnen mit ihren „Störungen“ so umgehen können, dass sie weiter funktionieren“ (aus dem Vorwort). Weitgehend fehlen dem Störungsdiskurs gesellschaftliche Zusammenhänge und die hierin liegenden Gründe, warum Menschen zu recht Probleme haben.
Das Buch versammelt Texte, die zum Ent-Pathologisieren anregen wollen:
- Wie entwickelte sich der psychiatrische Krankheitsbegriff historisch? (Erich Wulff)
- Können Depressionen als Ausdruck der Widersprüche im Neoliberalismus gefasst werden? (Charlotte Jurk)
- Wie lassen sich Psychosen als gut begründet verstehen? (Reinhard Lütjen, Klaus Weber)
- Warum ist Trauma etwas persönliches und politisches zugleich? (Ariane Brenssell)
- Wie arbeiten betroffenenkontrollierte Projekte wie das Berliner Weglaufhaus? (Christian Küpper)
- Wie lässt sich der neurobiologische Mythos vom „gestörten“ Subjekt kritisieren? (Vanessa Lux)
- Kann es eine subjektwissenschaftliche Diagnostik geben? (Morus Markard & Christina Kaindl)
„Störungen“, texte zur kritischen psychologie 4 (Hg. von Ariane Brenssell und Klaus Weber) erscheint zur Ferienuni im Argument Verlag.