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Themenstrang: »Praxis«

Referent_innen: Moritz Thede Eckhart, Myriam Kaiser

Tag/Zeit: Mittwoch, 17.9.2014, 16:00–18:00 Uhr

Kognitive Verhaltenstherapie und anhand der Kategorien der Kritischen Psychologie

Wir werden die Theorie und Therapie der Schizophrenie der Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) mit einem kritisch-psychologischen Ansatz, der an das Buch „Wahnsinnslogik“ von Erich Wulff angelehnt ist, vergleichen. Das Vulnerabilitäts-Stress-Modell der KVT bezieht seine theoretischen Grundlagen aus unterschiedlichen Fachrichtungen und setzt sich eklektizistisch aus diversen Einzelbefunden und -erklärungen zusammen, wobei neurochemische, genetische und kognitive Theorien eine Rolle spielen. Aktuelle Ansätze der KVT gehen von einem Kontinuummodell zwischen psychotischen und nicht-psychotischen Erleben aus und bieten eine Reihe an psychotherapeutischen Interventionen zur Behandlung einzelner Symptome, liefern aber kein integriertes Erklärungsmodell für psychotische Erfahrungen. Wulff postuliert, dass Wahnerfahrungen dadurch entstehen, dass allgemein gesellschaftliche Bedeutungen und subjektiv-situativer Sinn nicht mehr miteinander verknüpft werden, wodurch die Grundlagen der intersubjektiven Vernunft aufgekündigt werden. Ziel der psychotherapeutischen Überlegungen von Wulff ist es daher, sich versuchsweise auf die Aberkennung einzulassen um mit dem Patienten in Kontakt zu kommen und so Intersubjektivität wieder herzustellen. Ziel der Veranstaltung ist es, beide Ansätze ins Verhältnis zu setzen und konkrete Interventionsmöglichkeiten durch das sich Einlassen auf die subjektive Sichtweise zur gemeinsame Überprüfung psychotischen Erlebens für die therapeutische Praxis zu erarbeiten.

Die Veranstaltung richtet sich insbesondere an Menschen, die an einer kritischen psychotherapeutischen Praxis interessiert sind. Vorkenntnisse zur kognitiven Verhaltenstherapie und Kritischen Psychologie sind wünschenswert.

Ferienuni Kritische Psychologie 2014 using Theme Adventure by Eric Schwarz adapted by Stefan Meretz
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