Implikationen kritisch-psychologischer Ansätze für die Beratung von Trans*personen
Der Wortstamm „Trans*“ steht für Begriffe wie „Transgender“, „Transident“, „Transsexuell“ etc. und dient als Bezeichnung für eine heterogene Gruppe von Menschen, die sich ihrem zugewiesenen Geschlecht nicht oder nur eingeschränkt zugehörig fühlen. Neben eigenem Klärungs- und Reflexionsbedarf erleben sie meist Vereindeutigungsdruck seitens ihres Umfelds sowie häufig auch Diskriminierung. Hinzu kommt die i.d.R. strategisch in Kauf genommene Psychopathologisierung durch die Diagnose „Transsexualismus“ in Verbindung mit psychologischer Begutachtung und geforderter Psychotherapie, was möglichen Beratungsbedarf konterkariert.
Im Gegenzug dazu steht Trans*beratung als niederschwelliges, parteiliches und an den individuellen Anliegen und Bedürfnissen orientiertes Beratungsangebot in der Tradition affirmativer und emanzipatorischer psychologischer Ansätze wie “Gay Counsseling“ und feministischer Therapien.
Der Workshop beschäftigt sich vorrangig mit der Frage, welche für Trans*personen bzw. Menschen mit Fragen zur Geschlechtsidentität hilfreichen Konzepte kritische und emanzipatorische Ansätze der Psychologie – insbesondere die Kritische Psychologie – zur Verfügung stellen könnten. Nach einem Input soll in Kleingruppen versucht werden, einige solcher Konzepte auf ein Fallbeispiel aus der Beratung anzuwenden, die Ergebnisse werden anschließend im Plenum präsentiert und diskutiert.
Es wird darum gebeten, dass sich die Teilnehmenden im Vorfeld zumindest etwas mit dem Thema Trans* befassen. Der Workshop baut auf folgenden Text auf: Ramm, Wiebke (2003). Die Disziplinierung des ,transsexuellen Subjekts‘. Forum Kritische Psychologie 46, S. 82-100. Teilnehmendenzahl: max. 32.