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Themenstrang: »Forschungsarbeiten«

Referent_innen: Ariane Brenssell, Jochen Kalpein, Ute Osterkamp, Kurt Bader, Heinz Mölders, Michi Almer, Markus Lauenroth

Tag/Zeit: Mittwoch, 17.9.2014, 10:00–12:00 Uhr

Zum Ende seines Lebens wendet sich Klaus Holzkamps dem Thema »alltägliche Lebensführung« zu, das er zu einem subjektwissenschaftlichen Grundkonzept ausarbeiten wollte. Er bestärkt damit, aktualempirische psychologische Forschung müsse unter kapitalistischen Herrschaftsverhältnissen von sozial-gesellschaftlich vermittelten Problemen, Zwängen, Dilemmata, den Unklarheiten der Subjekte bzgl. ihrer Entscheidung(smöglichkeit)en ausgehen. Zur Ausarbeitung des Konzepts stützt sich die AG auch auf Analysen beruflicher wie privater Lebensführungsarrangements der TeilnehmerInnen. Weiterlesen »

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Themenstrang: »Forschungsarbeiten«

Referent_in: Tassilo Niemetz

Tag/Zeit: Samstag, 20.9.2014, 10:00–12:00 Uhr

Sind die menschlichen psychologischen Dimensionen in der Utopie verschieden von den heutigen? Und wenn ja, inwiefern? Dies sind die beiden Hauptfragen, die in der Arbeit beantwortet wurden. Dass sich diese anders äußern, folgt aus der geammtgesellschaftlichten Vermitteltheit individueller Existenz. Die Frage nach dem Wie wurde durch eine Gruppendiskussion, deren Ergebnisse mithilfe der Methode der zentralen Themen aufbereitet wurden, erarbeitet. Das Vorgehen dabei ist die Ableitung der Psychischen Dimensionen aus den Vorgelagerten Ebenen, wie in Holzkamps Grundlegung der Psychologie beschrieben: objektive Lebensbedingungen (utopische Lebensbedingungen), Bedeutungs- und Denkstrukturen (Allgemeine Denkstrukturen der Utopie), Prämissen und Gründe (Allgemeine Prämissen und Begründungsmuster in der Utopie). Weiterlesen »

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Themenstrang: »Forschungsarbeiten«

Referent_in: Tanja Vogler

Tag/Zeit: Samstag, 20.9.2014, 10:00–12:00 Uhr

Eine subjektwissenschaftlich orientierte Analyse

Transsexuelle Subjekte sind in ihrem alltäglichen Leben aufgrund der Tatsache, dass sie außerhalb der bestehenden Geschlechternormen existieren, ständig mit Widersprüchen konfrontiert, die einen subjektiven Leidensdruck auslösen. Mit einer subjektwissenschaftlichen Analyse bin ich der Frage nachgegangen, inwiefern sich diese Widersprüche durch die transsexuelle Praxis der Geschlechtsangleichung für die Betroffenen auflösen, ob der subjektive Leidensdruck innerhalb der eigenen Lebenslage gemindert werden kann und welche subjektiven Handlungsgründe die Einzelnen haben. Grundlage hierfür waren Theorien und Konzepte der Kritischen Psychologie nach Holzkamp. Weiterlesen »

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Themenstrang: »Forschungsarbeiten«

Referent_in: Georg Leitner

Tag/Zeit: Samstag, 20.9.2014, 10:00–12:00 Uhr

Eine kritisch-psychologische Untersuchung

Ausgangspunkt der Arbeit ist „soziale Anerkennung“ als Alltagskonzeption, als alltäglich verwendete Denkfigur, welche als solche auch unterschiedlich und widersprüchlich sein kann. Anhand einer Textanalyse und einer phänografischen Umschreibung der „Alltagsfunktion“ des Anerkennungsbegriffes wird versucht aufzuzeigen, wie ein Bedürfnis und Streben nach Anerkennung in Selbstverständigungsdiskurse einfließt und dadurch die wahrgenommenen Handlungsmöglichkeiten mitdefiniert. Weiterführend werden unter Rückgriff auf Arbeiten von Klaus Holzkamp und Pierre Bourdieu die objektiven Bedingungen diskutiert. Es wird der Frage nachgegangen inwieweit Anerkennungsstreben sowie Anerkennungsdiskurse wie sie eingangs erarbeitet wurden die gesellschaftlichen Verhältnisse stützen, mystifizieren und Ungleichheit reproduzieren. Über die Diskussion der Arbeiten von Erich Wulff wird die Rolle von Anerkennung in der individuellen Selbst- und Weltherstellung, sowie ihr Verhältnis zur gesellschaftlichen Produktion und Reproduktion, beleuchtet. Im Zentrum steht der Versuch nachzuvollziehen, wie aus ständigen Anerkennungs- und Vergesellschaftungsakten, welche Handlungsfähigkeit auf menschlichem Niveau ermöglichen ein größtenteils von außen diktiertes Anerkennungsbedürfnis und -streben in den Bedingungen wird, welches für eben diese blind ist.

Zielgruppe: Alle Interessierten, am besten Studenten, die selbst Abschlussarbeiten schreiben, da wir neben dem Inhalt auch den Prozess diskutieren können. Vorwissen: Grundlagenkenntnisse der Kritischen Psychologie wären wünschenswert, da ich mich inhaltlich stark darauf beziehe.

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Themenstrang: »Forschungsarbeiten«

Referent_in: Fiona Kalkstein

Tag/Zeit: Freitag, 19.9.2014, 10:00–12:00 Uhr

Zum Einfluss weiblicher und poverty-class Sozialisation auf das Selbstkonzept und Selbstwertgefühl

In diesem Workshop stelle ich mein Dissertationsvorhaben vor, das der Frage nachgeht, wie eine poverty-class Sozialisation das Selbstkonzept von Frauen beeinflusst. Da der empirische Teil noch nicht durchgeführt wurde, werde ich besonders auf die theoretischen Grundlagen eingehen, im Zentrum steht dabei die intersektionale Verschränkung von Weiblichkeit und Klassendiskriminierung. Frauen aus der poverty-class sind besonderen Stigmata ausgesetzt; das heißt, es erfolgt eine gesellschaftliche Zuschreibung bestimmter (negativer) Merkmale. Besonderer Fokus liegt dabei auf der Annahme, dass Weiblichkeit nicht getrennt von Klasse gedacht und verstanden werden kann. Es wird kurz auf den Intersektionalitätsansatz und die Diskriminierungsform des Klassismus eingegangen und die Relevanz der beiden Konzepte für eine kritische Psychologie erläutert.

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Themenstrang: »Forschungsarbeiten«

Referent_innen: Adrian Mengay, Maike Pricelius

Tag/Zeit: Donnerstag, 18.9.2014, 10:00–12:00 Uhr

Ganzheitliche Produktionssysteme und Industrie 4.0

Mehr als 35 Jahre nach dem kritisch-psychologischen Projekt zu Automatisierung wollen wir in dem Vortrag den Möglichkeiten einer kritisch-psychologischen Arbeitswissenschaft in den gegenwärtigen industriellen Produktionssystemen (Ganzheitliche Produktionssysteme (GPS) und Industrie 4.0) nachspüren.

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Themenstrang: »Forschungsarbeiten«

Referent_in: Tilman Runge

Tag/Zeit: Freitag, 19.9.2014, 13:30–15:30 Uhr

Der Vortrag „Heteronormativität und Psychologie“ setzt sich mit dem Thema der wissenschaftlichen Neutralität und Objektivität in der Psychologie auseinander. Dabei soll beispielhaft anhand der Heteronormativitätstheorie (Annahme dass nicht nur die Mehrheit der Menschheit heterosexuell ist, sondern dass Heterosexualität vor allem auch eine soziale Norm darstellt) gezeigt werden, wie Kultur und soziale Normen wissenschaftliches Arbeiten formen und bedingen. Die Arbeitshypothese besagt hier, dass sich in einer heteronormativen Gesellschaft Heteronormativität in der Wissenschaft widerspiegelt. Dort äußert sie sich durch Prämissen, Vermutungen, Forschungsfragen und Wertungen. So gesehen haben Forschungsfragen wie „Worin ist Homosexualität neurobiologisch begründet?“ oder „Warum haben Frauen eine schlechtere räumliche Orientierung als Männer?“ auch eine kulturelle Komponente. Sie reflektieren und ermöglichen die wissenschaftliche Bestätigung bestimmter in unserer Kultur verbreiteter Vorurteile: Dass Homosexualität eine Abweichung darstellt und dass Frauen für praktische Dinge von Natur aus ungeeignet sind.

Unterliegen Teile der Psychologie einem gesamtgesellschaftlichen Confirmation-Bias, dem Versuch die eigenen kulturell bedingten Werte und Normen durch die Wissenschaft bestätigt zu sehen? Schützt die experimentell-empirische Forschungsmethodik die Psychologie nicht vor solchen Fehlern?

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Themenstrang: »Forschungsarbeiten«

Referent_in: Michael Machleb

Tag/Zeit: Mittwoch, 17.9.2014, 10:00–12:00 Uhr

Oder: Transdisziplinäre Suchbewegungen mit der „GdP“

Sobald Archäolog_innen über den abgesicherten Bereich der Dokumentation, des Labors hinaus historisch(-soziologisch) relevante Aussagen formulieren, „wie es wirklich gewesen sein könnte“, geraten sie in ein Problemfeld, das dem der akademischen Psychologie im Verhältnis zu lebensweltlichen/ alltagspsychologischen Erfahrungsbeständen ähnelt. Anhand von Holzkamps Vorarbeiten können Aspekte nicht-ausbeuterischer, vor-klassengesellschaftlicher Sozialverhältnisse formuliert werden; auch kann das kategorialanalytische Material ideologiekritisch verwendet werden, da mit Diskursen „über die Vergangenheit“ auch über unser Heute bestimmt wird.

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Themenstrang: »Forschungsarbeiten«

Referent_innen: Ariane Brenssell, Charlotte Jurk

Tag/Zeit: Donnerstag, 18.9.2014, 10:00–12:00 Uhr

Ent-Störungen: Anregungen zum Ent-Pathologisieren.

Buchvorstellung mit Ariane Brenssell und Charlotte Jurk, evtl. kommen weitere AutorInnen hinzu

Diagnosen sind zur herrschenden Denkform über psychosoziale Probleme geworden. Sie bestimmen nicht allein das Denken in Medizin und Psychologie, sondern auch in der Sozialen Arbeit und im Alltag: „ADHS, Angststörungen, Burnout, Depression… Meist geht es in der herrschenden Diskussion darum, wie die Einzelnen mit ihren „Störungen“ so umgehen können, dass sie weiter funktionieren“ (aus dem Vorwort). Weitgehend fehlen dem Störungsdiskurs gesellschaftliche Zusammenhänge und die hierin liegenden Gründe, warum Menschen zu recht Probleme haben.

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Themenstrang: »Forschungsarbeiten«

Referent_in: Josef Held

Tag/Zeit: Freitag, 19.9.2014, 10:00–12:00 Uhr

Bei der Frage nach dem »Subjekt« handelt es sich nicht nur um eine akademisch-wissenschaftliche Frage, sondern auch um eine politische. Dahinter steht die grundlegende Frage, ob widerständiges Handeln (noch) möglich ist. Verzichtet man auf den Subjektbegriff vollständig, wird es schwierig Widerstand, Protest, Verteidigung der eigenen Würde, Eigensinn, Selbstbestimmung, Verantwortung und Solidarität überhaupt zu thematisieren. (Held et al., 2011: 27f). Daran wird deutlich, dass der subjektwissenschaftliche Ansatz, um den es in diesem Handbuch geht, einen emanzipatorischen Anspruch und damit auch einen politischen Anspruch hat. Das zentrale Ziel des Handbuches ist es den subjektwissenschaftlichen Ansatz, wie er von der Kritischen Psychologie in Berlin entwickelt wurde (vgl. Markard, 2009), darzustellen und konkret aufzuzeigen, wie er sich in Forschung und Praxis umsetzen lässt.

An der Präsentation des Handbuchs sind neben Josef Held weitere Autoren beteiligt.

Inhaltsverzeichnis Handbuch Subjektwissenschaft

Ferienuni Kritische Psychologie 2014 using Theme Adventure by Eric Schwarz adapted by Stefan Meretz
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