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Themenstrang: »Forschungsarbeiten«

Referent_in: Fiona Kalkstein

Tag/Zeit: Freitag, 19.9.2014, 10:00–12:00 Uhr

Zum Einfluss weiblicher und poverty-class Sozialisation auf das Selbstkonzept und Selbstwertgefühl

In diesem Workshop stelle ich mein Dissertationsvorhaben vor, das der Frage nachgeht, wie eine poverty-class Sozialisation das Selbstkonzept von Frauen beeinflusst. Da der empirische Teil noch nicht durchgeführt wurde, werde ich besonders auf die theoretischen Grundlagen eingehen, im Zentrum steht dabei die intersektionale Verschränkung von Weiblichkeit und Klassendiskriminierung. Frauen aus der poverty-class sind besonderen Stigmata ausgesetzt; das heißt, es erfolgt eine gesellschaftliche Zuschreibung bestimmter (negativer) Merkmale. Besonderer Fokus liegt dabei auf der Annahme, dass Weiblichkeit nicht getrennt von Klasse gedacht und verstanden werden kann. Es wird kurz auf den Intersektionalitätsansatz und die Diskriminierungsform des Klassismus eingegangen und die Relevanz der beiden Konzepte für eine kritische Psychologie erläutert.

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Themenstrang: »Forschungsarbeiten«

Referent_innen: Adrian Mengay, Maike Pricelius

Tag/Zeit: Donnerstag, 18.9.2014, 10:00–12:00 Uhr

Ganzheitliche Produktionssysteme und Industrie 4.0

Mehr als 35 Jahre nach dem kritisch-psychologischen Projekt zu Automatisierung wollen wir in dem Vortrag den Möglichkeiten einer kritisch-psychologischen Arbeitswissenschaft in den gegenwärtigen industriellen Produktionssystemen (Ganzheitliche Produktionssysteme (GPS) und Industrie 4.0) nachspüren.

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Themenstrang: »Forschungsarbeiten«

Referent_in: Tilman Runge

Tag/Zeit: Freitag, 19.9.2014, 13:30–15:30 Uhr

Der Vortrag „Heteronormativität und Psychologie“ setzt sich mit dem Thema der wissenschaftlichen Neutralität und Objektivität in der Psychologie auseinander. Dabei soll beispielhaft anhand der Heteronormativitätstheorie (Annahme dass nicht nur die Mehrheit der Menschheit heterosexuell ist, sondern dass Heterosexualität vor allem auch eine soziale Norm darstellt) gezeigt werden, wie Kultur und soziale Normen wissenschaftliches Arbeiten formen und bedingen. Die Arbeitshypothese besagt hier, dass sich in einer heteronormativen Gesellschaft Heteronormativität in der Wissenschaft widerspiegelt. Dort äußert sie sich durch Prämissen, Vermutungen, Forschungsfragen und Wertungen. So gesehen haben Forschungsfragen wie „Worin ist Homosexualität neurobiologisch begründet?“ oder „Warum haben Frauen eine schlechtere räumliche Orientierung als Männer?“ auch eine kulturelle Komponente. Sie reflektieren und ermöglichen die wissenschaftliche Bestätigung bestimmter in unserer Kultur verbreiteter Vorurteile: Dass Homosexualität eine Abweichung darstellt und dass Frauen für praktische Dinge von Natur aus ungeeignet sind.

Unterliegen Teile der Psychologie einem gesamtgesellschaftlichen Confirmation-Bias, dem Versuch die eigenen kulturell bedingten Werte und Normen durch die Wissenschaft bestätigt zu sehen? Schützt die experimentell-empirische Forschungsmethodik die Psychologie nicht vor solchen Fehlern?

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Themenstrang: »Wissenschaft«

Referent_in: Wolfgang Maiers

Tag/Zeit: Mittwoch, 17.9.2014, 16:00–18:00 Uhr

Epistemologische Vergewisserungen

Die Neurowissenschaft wird vielfach als Leitwissenschaft des 21. Jahrhunderts gehandelt, die das Selbstverständnis des Menschen revolutioniere, da sie zeigen könne, wo und wie neuronale Prozesse Bewusstseinsphänomene „produzieren“. Wie tiefgreifend wird von diesen (zu überprüfenden) Geltungsansprüchen der Hirnforschung das wissenschaftliche Selbstverständnis der Psychologie, die sich historisch als ausgezeichnete Erfahrungswissenschaft vom menschlichen Bewusstsein etablierte, berührt?

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Themenstrang: »Wissenschaft«

Referent_in: Wolfgang Maiers

Tag/Zeit: Mittwoch, 17.9.2014, 13:30–15:30 Uhr

Jenseits des Naturalismus

Grundsatzkritiken an der traditionellen Psychologie führen deren naturalistische Verfehlung immer wieder auf ihre begrifflich-methodologische Fehlorientierung an den Naturwissenschaften zurück. Im historisch-kritischen Rückblick auf relevante Entwicklungsabschnitte der Psychologie zeigen sich hingegen systematische epistemologische Abweichungen von den erklärten Musterwissenschaften. Die Mainstream-Psychologie wie ihre (gängige) geistes- oder kulturwissenschaftlich fundierte Kritik verpassen gleichermaßen die Historisierung der Naturwissenschaften und dogmatisieren stattdessen – affirmativ oder abstrakt negierend – überholte Natur- und Determinismuskonzeptionen des Mechanizismus samt seiner erkenntnistheoretischen Subjekt-Objekt-Trennung.

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Themenstrang: »Forschungsarbeiten«

Referent_in: Michael Machleb

Tag/Zeit: Mittwoch, 17.9.2014, 10:00–12:00 Uhr

Oder: Transdisziplinäre Suchbewegungen mit der „GdP“

Sobald Archäolog_innen über den abgesicherten Bereich der Dokumentation, des Labors hinaus historisch(-soziologisch) relevante Aussagen formulieren, „wie es wirklich gewesen sein könnte“, geraten sie in ein Problemfeld, das dem der akademischen Psychologie im Verhältnis zu lebensweltlichen/ alltagspsychologischen Erfahrungsbeständen ähnelt. Anhand von Holzkamps Vorarbeiten können Aspekte nicht-ausbeuterischer, vor-klassengesellschaftlicher Sozialverhältnisse formuliert werden; auch kann das kategorialanalytische Material ideologiekritisch verwendet werden, da mit Diskursen „über die Vergangenheit“ auch über unser Heute bestimmt wird.

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Themenstrang: »Wissenschaft«

Referent_in: Reiner Seidel

Tag/Zeit: Donnerstag, 18.9.2014, 13:30–15:30 Uhr

Historische und systematische Überlegungen

Der Vortrag skizziert die unterschiedliche Behandlung des Begriffs „Bewusstsein“ im Laufe der Entwicklung der Psychologie. Im religiösen Kontext, wie auch noch in der Philosophie der Aufklärung, galt Bewusstsein als ein Spezifikum des Menschen. Erst im Gefolge der Darwinschen Evolutionstheorie fasste man den Gedanken, dass auch Tiere „Intelligenz“ und eben auch Bewusstsein, haben können. Weiterlesen »

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Themenstrang: »Wissenschaft«

Referent_in: Michael Machleb

Tag/Zeit: Mittwoch, 17.9.2014, 13:30–15:30 Uhr

Holzkamps Begriffe auf die Probe stellen

Nach Art einer „Philosophie der Praxis“ biete ich an, Begriffe aus der „Grundlegung“ anhand von Fallsituationen aus Beratung und pädagogischer Lehre auf ihre Brauchbarkeit hin zu befragen, mit Möglichkeiten der „Anwendung“ zu konfrontieren. Für eine persönlich zu entwickelnde Forschungsweise hilfreich scheinen mir: doppelte Möglichkeit, Unmittelbarkeitsüberschreitung, der Zwischen-Raum zwischen individuellen und gesellschaftlichen Aspekten der Reproduktion, (Bedingungs-) Bedeutungs-Begründungs-Zusammenhänge. Neben der Begründung dieser Auswahl, bei der wir uns der inneren Struktur dessen vergewissern können, was Holzkamp herausgearbeitet hat, möchte ich den Werkzeug-Charakter der Argumentation verdeutlichen. Auch könnte die kategoriale Umschreibung restriktiver Handlungsfähigkeit weniger als Mängelzustand aufgefasst, sondern ihr Erkenntnis-, Motivations-Potenzial frei gelegt werden. Und schließlich, weswegen gibt es eigentlich zwei Namen für das Projekt: Kritische Psychologie und Subjektwissenschaft? Weiterlesen »

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Themenstrang: »Wissenschaft«

Referent_in: Felix Blind

Tag/Zeit: Freitag, 19.9.2014, 13:30–15:30 Uhr

Für eine logisch-historische Untersuchung mit Alfred Sohn-Rethel

Klaus Holzkamp legt in seiner Grundlegung eine logisch-historische Untersuchung der menschlischen Psyche vor. Holzkamps Gegner ist der Behaviorismus. Der cognitive turn in der Psychologie wurde von Holzkamp erst spät und fragmentarisch behandelt. Für die Kritische Theorie stellt dieser sich als ein Problem dar. Der cognitive turn als kybernetische Reformation der Psychologie ist von Alfred Sohn-Rethel bereits Mitte der 80er-Jahre diskutiert worden. Weiterlesen »

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Themenstrang: »Praxis«

Referent_in: Ian Parker

Tag/Zeit: Mittwoch, 17.9.2014, 16:00–18:00 Uhr

Theoretical Concepts that Question the Disciplinary Community

This paper responds to a set of problems in contemporary psychology that cluster around the notion that the discipline might be ‘applied’ to the real world, and that such application would thereby serve as the methodological and conceptual grounding for ‘political psychology’. The specific problems addressed comprise ‘interpretation’ of material in the quantitative and qualitative traditions, the notion of ‘application’ as such which rests on the prior modelling of individual and collective psychological phenomena, the conceptions of ‘politics’ that operate in disciplinary interventions, the idealisation of ‘community’ in different traditions of community psychology in the US and Europe, and finally ‘psychology’ itself as the background against which these other problems are elaborated. In response to these problems the paper describes political theoretical concepts from feminist interventions in Left practice and brings them to bear on the discipline of psychology, turning the direction of travel of concepts around so that psychology itself rather than the outside world becomes the object to which ideas are ‘applied’. The five political theoretical concepts described here are ‘performativity’, ‘standpoint’, ‘the personal as political’, the ‘tyranny of structurelessness’ and ‘intersectionality’.

Unpublished paper in progress: ian-parker-politics-and-applied-psychology.pdf

Ferienuni Kritische Psychologie 2014 using Theme Adventure by Eric Schwarz adapted by Stefan Meretz
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